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Der Deutsche Correspondent, 18.2.1874, Seite 2
+ Gen. Alexander v. Lüders.
Vorgestern starb in St. Petersburg im Alter von 84 Jahren General Alexander v. Lüders, russischer Reichsgraf, Commandeur des 5. Armee Corps und Adjutant des Kaisers Nikolaus 1. Lüders wurde 1790 geboren und trat im Alter von 17 Jahren in die Armee ein. Schon im finnischen Kriege 1808 zeichnete er sich aus und im Befreiungskriege von 1812-1814 avancirte er rasch. Seine Glanzzeit fällt jedoch in die vierziger und fünfziger Jahre.
Mittlerweile zum General emporgestiegen, kommandirte Lüders im Jahre 1849 eine der drei russischen Armee. n, welche an der Eroberung Ungarn. s theilnahmen. Der General hatt im Jahre 1848 die Walachei besetzt gehalten, im Frühjahr des folgenden Jahres rückte er in Transsylvanien ein, vereinigte seine 40,000 Mann am 14. Juli mit der Armee des öster. General. s v. Puckner, nahm Kronstadt und Hermannstadt und schlum Bem am 31. Juli in der Nähe dieser Stadt und am 4. Aug. abermals bei Waitzen. Lüders zog dann nördlich, wo seine Vereinigung mit Rüdiger. s Armee die Capitulation Görgei. s herbeiführte.
Alexander II. übertrug Lüders sofort nach seiner Thronbesteigung das vom Fürsten Gortschakoff kommandirte Armee-Corps in Bessarabien; auch im Krimkriege führte er ein wichtiges Commando, erhielt aber keine spezielle Gelegenheit sich auszuzeichnen. Im Jahre 1861 wurde er zum General-Liutenant von Polen ernannt und 1862 in den Reichsgrafenstand erhoben. In den letzten Jahren seines Lebens wae er fast erblindet.
Lüders stammte aus einer unter Katharina II. in Rußland eingewanderten hessischen Adelsfamilie; er war ein Nachkomme jenes wackeren Generals aus dem schmalkaldischen Kriege, Heinz v. Lüders, der durch seine muthige Verteidigung der hessischen Festung Ziegenhain ganz speziell den Zorn Karl. s V. erregte. Obwohl die damals berühmte Festung zu einem unbedeutenden Landstädtchen herabgesunken ist, so sagt man doch heute noch seit jener merkwürdigen Vertheidigung, wenn man etwas als sehr fest bezeichnen will: "So fest als Ziegenhain."
 
 
Fundort: Baltimore (USA)
Quelle: Der Deutsche Correspondent
Einsteller: Rainer Doerry  Mail

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