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Der Deutsche Correspondent, Ausgabe 6.2.1866, Seite 4
Aus Buffalo, N.-Y: wird folgender Selbstmord gemeldet: "Gestern Nachmittag um 1/2 2 Uhr wurde die Frau Helene Menzel, Gattin des Lithographen Adolph Menzel, in ihrer Wohnung an Washingtonstraße todt gefunden, während ihr ungefähr 5 Jahre altes Kind auf ihrer Schulter ruhte und schlief. Ein mit Chloroform getränkter Schwamm fiel zu Boden, als man sie aufhob und zeigte, daß sie durch Einatmen von Chloroform gestorben war, Ihr Mann war seit mehr, als einer Woche in New-York abwesend und, wie es heißt, in seinem Versprechen zuwider noch nicht zurückgekehrt.. Man sagt, daß sie sich von ihm böslich verlassen glaubte, und vermuthet daß sie sich aus Gram den Tod gegeben. Das in der Stube hängende Bild ihres Mannrs fand man - umgedreht. Frau Menzel wird als eine sehr brave, fleißige und liebevolle Frau geschildert, und ihr trauriges Ende wird von ihren Freunden tief beklagt. Sie hinterläßt zwei hoffnungsvolle Kinder, einen Knaben von 7 und ein Mädchen von 5 Jahren." |
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, Ausgabe 6.2.1866, Seite 4 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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