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Der Deutsche Correspondent, 23.8.1890, Seite 2 -
Ueber den Selbstmord des vor sechs Monaten nach Cincinnati eingewanderten Kaufmannes Herm. Schirg, der am Dienstag sich im Licking-Fluß ertränkte, berichten Cincinnai. er Blätter, daß Schirg in Wiesbaden, Deutschland, geboren, sein vater todt, aber die Mutter sehr vermögend sei. Der Selbstmörder soll mit einem jungen armen Mädchen verlobt gewesen sein, aber seine Mutter gegen die Heirath protestirt haben. Um sein Vorhaben zu vereiteln, hätte man ihn überredet, der alten Heimath Valet zu sagen und sein Heil in der Fremde zu suchen. Von seiner Mutter erhielt er allmonatlich die Summe von $50, welche er hauptsächlich in Sprituosen umsetzte. Vergangene Woche erhielt er nur $25. Augenscheinlich muß ihn der Mangel an Geld, da er an ein besseres Leben gewöhnt war, zum Selbstmord getrieben haben. |
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, Ausgabe 23.8.1890, Seite 2 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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