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Der Deutsche Correspondent, 11.8.1887 Seite 3
Ueber einen Vorfall auf dem Dampfer "Ems" berichtet die "Stsztg." aus New-York: "Zwei Zwischendecks-Passagiere des am Montag hier angelangten Dampers "Ems" erzählten, Ein Mann, Namens Alexander Habrich, der sich vor der Abfahrt in Bremen als Heizer anwerben ließ, um kostenfrei nach Amerika zu kommen, sei während der Ueberfahrt in Folge von Mißhandlungen gestorben und in. s Merr versenkt worden. Sie behaupteten, Habrich sei im Maschinenraum ohnmächtig geworden, worauf der Schiffsarzt und erste Maschinist einige Eimer Wasser über ihn gegossen und ihn dann, da er noch nicht zur Besinnung kam, geschlagen und getreten hätten. Am nächsten Tage sei der Mann gestorben. Capt. Jüngst erklärt diese Angaben für unwahr und behauptet, Habrich, der ein Trunkenbold gewesen, sei an einem Schlaganfall erlegen, welcher durch die Hitze und übermäßiges Trinken herbeigeführt worden. Der Mann habe alle nur mögliche Pflege erhalten; er selbst habe die Leiche besichtigt und keine Spuren von Mißhandlungen gefunden. Aus den hinterlassenen Papieren Habrich. s geht hervor, daß derselbe früher im deutschen Zolldienst angestellt war, seine Stelle aber in Folge seines ausschweifenden Lebenswandels verloren und mehrere Gefängnißstrafen verbüßt hat."
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, 11.8.1887 Seite 3 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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