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Der Deutsche Correspondent, 28.10.1907, Seite 5 - 1. Teil
Von See und Hafen.
"Rhein" angelangt.- 119 Kajüten und 1220 Zwischendecks-Passagiere gelandet.- Das Hesse-Nachtigall-Paar muß nach Deutschland zurück.- Frau Hesse droht mit Selbstmord.
Mit 119 Kajüten- und 1220 Zwischendecks-Passagieren langte der Norddeutsche Lloyd-Dampfer "Rhein" am Donnerstag Abend um 6.51 Uhr an der Quarantäne an und traf gestern Vormittag an seinem Pier zu Locust-Point ein. Der Dampfer verließ Bremerhaven am 10. Oktober kurz vor 5 Uhr und kam nach einer Fahrt von 12 Tagen und 10 Stunden in New-York an, von wo aus er am Mittwoch Nachmittag nach Baltimore weiterdampfte. Schon in der Nordsee ...
-- Reisebeschreibung --
Kind erwischt Schnapsflasche.
Ein bedauerlicher Vorfall ereignete sich am 22. Oktober. Der vier Jahre alte Christian Ernst, Sohn eines deutschen Ehepaares, das im Zwischendeck reiste, erwischte in der Abwesenheit seiner Eltern des Vaters Schnapsflasche und leerte dieselbe bis zur Nagelprobe. Die Folge davon war, daß das Kind sofort erkrankte und noch am selben Tage trotz ärztlicher Hülfe einem Herzschlag erlag.
Ball und Concert an Bord.
-- Beschreibung --
Am darauffolgenden Abend arrangirten die Kajüten-Passagiere einen Conzert-, resp. Unterhaltungs-Abend, bei dem folgende Personen mitwirkten: Frl. W. Buchholz, Frau Elisabeth Hesse, Frl. L. Grimm, Frl. Elsie Bierich, Herr Werner Scheidegger, Frau Marie Juhl, Frl. Paula Berger und Herr Gustav Oberlinger. Die Einnahmen an diesem Conzert-Abend flossen der Wittwen- und Waisenkasse des Norddeutschen Lloyd zu. |
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, 28.10.1907, Seite 5 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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