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Der Deutsche Correspondent, 13.08.1911, Seite 8
Ein Brief der Verräther.
C. J. Führer hat angeblich auch in Deutschland Schwindeleien verübt.- Geheimpolizei im Besitze eines Briefes, der in verdächtigt.- Eine Berlinerin sandte ein Schreiben.- Der Inhalt.
Die Geheimpolizei und die Einwanderungsbehörde sind zur Zeit gemeinschaftlich bemüht, Näheres über C. J. Führer, der sich kürzlich schuldig bekannte, Werthsachen im Werthe von $200 gestohlen zu haben u. vom Richter Harlan zu sechs Monaten Staats-Arbeitshaus verurtheilt wurde, in Erfahrung zu bringen. Die Veranlassung dazu hat ein Brief gegeben, der hier von Deutschland anlangte und an Führer adressirt war. Der besagte Brief gelangte zuerst in die Hände des Capt. McGovern von der Geheimpolizei, der sich denselben übersetzen ließ und ihn dann an die Einwanderungsbehörde zwecks weiterer Untersuchung aushändigte. Einwanderungs-Commissär Stump erklärte nach Empfang desselben, daß er sich zuerst mit dem Polizei-Commissär von Berlin in Verbindung setzen werde, um ausfindig zu machen, ob Führer in Deutschland steckbrieflich verfolgt wird, ehe er in dieser Angelegenheit definitive Schritte einleitet. Die Festnahme Führer. s erfolgte in Cleveland, Ohio. Am 11. Mai dieses jahres wurde er vom Geheimpolizisten Porter nach Baltimore zurück gebracht. Er war beschuldigt, Werthsachen im Werthe von $200 von Hrn. Theodor Falkenhahn, Nr. 103, Nord-Paysonstraße, bei welchem er wohnte, gestohlen zu haben.
Der Brief.
Der Brief, welcher Führer verdächtigt, wurde im Berliner Hauptpostamt aufgegeben. Das Couvert war recht winzig und parfümirt.
Der Wortlaut des Schreibens ist folgender:
[Wortlaut des Briefes]
Emma Kolb, Berlin, Deutschland |
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, 13.08.1911, Seite 8 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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