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Der Deutsche Correspondent, 03.03.1871, Seite 2
+ Jakob Venedey.
Die neuesten europäischen Posten brachten die Trauerkunde von dem Ableben dieses bewährten deutschen Patrioten. Jakob Venedey starb letzten achten Februar nach kaum sechstägiger Krankheit zu Oberweiler. Im nahen Badenweiler hatte er in den letzten Jahren eine Art Hotel geführt, war aber auch bei diesem kümmerlichen Lebenserwerbe, wie in seiner ganzen kümmerlichen Laufbahn, durch Mißgeschick aller Art, körperliche Leiden, Abbrennen seiner Habe u. dgl. m. schwer heimgesucht worden. Er ist bis zu seinem Lebensende die dornenvolle Pfade des Dulders und Märtyrers gewandelt.
Geboren im Jahre 1805 zu Köln, mußte er schon im jugendlichen Alter als gerade angehender Advokat seine Vaterstadt verlassen, wo seine freisinnigen Idee. n Anstoß gaben. Als er dann gar das vielgeschmähte Hambacher Fest mitgemacht hatte, war seines Bleibens nicht mehr auf deutschem Boden. Er lebte lange Jahre als politischer Flüchtling in Frankreich, und erst das Jahr 1848 führte ihn nach Deutschland zurück. Dort eröffnete ihm das Frankfurter Parlament ein Feld für seine politische Wirksamkeit, wie er es nur einmal in seinem schicksalbewegten Leben finden sollte. Die hereinbrechende Reaktion trien ihn auch wieder ruhelos umher. Heute in Berlin, morgen in Zürich, erhob er überall als Publizist die mahnend-demokratische Kassandrastimme. An Täuschungen hat es ihm nicht gefehlt, aber auch die stolze Genugthuung ist ihm noch geworden, sein Deutschland groß und herrlich zu sehen.
Venedy war ein Deutscher durch und durch. Seelenadel und Gemüthstiefe, die Heine umsonst in ihm als "Kobes vom Rhein" lächerlich zu machen trachtete, ... [weitere Beschreibung seiner Werke]
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| Fundort: Baltimore |
| Quelle: Der Deutsche Correspondent, 03.03.1871, Seite 2 |
| Einsteller: Rainer Doerry
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